Ambivalente Signale aus Washington


Verbraucherpreise überraschen


Der gestrige Mittwoch stand ganz im Zeichen der Geldpolitik jenseits des Atlantiks. So gab der erfreuliche Rückgang der US-Verbraucherpreise den Börsen zunächst kräftig Rückenwind. Während die Marktteilnehmer mehrheitlich mit einer Stagnation der Teuerungsrate gerechnet hatten, sank die Inflation in den Vereinigen Staaten im Mai überraschend auf 3,3 %. Zuvor lag diese bei 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die isolierte Betrachtung der Kernrate zeigt ein ähnliches Bild, da auch hier ein unerwarteter Rückgang von 3,6 % auf 3,4 % zu verzeichnen war. Die neu entflammten Zinshoffnungen stimmten die Börsianer zunächst mehrheitlich positiv.

Leitzinsprojektionen verunsichern


Wenig überraschend verkündete die Fed, dass diese ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 5,25 % - 5,50 % belasse. Darüber hinaus bekräftigten die Währungshüter erneut, dass Zinssenkungen erst dann angemessen seien, wenn mehr Zuversicht über eine nachhaltige Rückkehr zur Preisstabilität herrsche. Zumindest registriere die Fed "gemäßigte" Fortschritte in diese Richtung. Im Kontrast zu den jüngsten Entspannungssignalen an der Preisfront verunsicherte die Notenbank jedoch mit ihren angehobenen Inflationsprojektionen für dieses und nächstes Jahr. Während die Ökonomen im März noch drei Senkungen ins Auge fassten, avisieren diese bis Ende 2024 nunmehr nur noch einen Zinsschritt. Den überraschenden Inflationsrückgang bezeichnete Fed-Chef Jerome Powell zwar als ermutigend, doch seien mehr "gute Daten" notwendig. Zwar seien sie von den schlechter als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten im ersten Quartal auf dem falschen Fuß erwischt worden, jedoch könne sich die Fed nicht von einem einzigen Datenpunkt leiten lassen. Trotz der Gemengelage schloss der S&P 500 mit einem Plus von 0,85 % bei 5.421 Zählern. DAX und Euro Stoxx 50 gingen zuvor beide jeweils mit +1,4 % aus dem Handel. Auf Basis der impliziten Leitzinserwartungen lässt sich für eine Zinssenkung im September lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 61 % errechnen. Für November liegt diese bei 75 % und für Dezember bei 94 %.

Heute wenige Makro-Termine


Nach einer Vielzahl wichtiger Veröffentlichungen am Mittwoch stehen heute insgesamt nur wenige Makro-Termine auf der Agenda. Um 11 Uhr wird Eurostat aktuelle Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone für den April veröffentlichen. Nach einem Plus von zuletzt 0,6 % rechnen wir nun mit einem Rückgang um 0,3 % im Vergleich zum Vormonat. Jenseits des Atlantiks folgt dann im Laufe des Tages noch der US-Produzentenpreisindex für Mai. Wir rechnen mit +0,1 % verglichen mit dem Vorjahresmonat. Darüber hinaus beginnt heute der G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Italien.


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Herausgeber


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