Macron umwirbt Trump


Wahl-Verlierer ziehen Konsequenzen


Wahl-Gewinner Friedrich Merz begann gestern erste Gespräche mit der sich neu sortierenden SPD. Deren Fraktion wird zukünftig von Lars Klingbeil geführt, während Olaf Scholz seine Kanzlerschaft abwickelt. Auch die beiden anderen Verlierer, Christian Lindner und Robert Habeck, ziehen sich aus der Spitzenpolitik zurück. Andere Konsequenzen zieht Sarah Wagenknecht. Das wegen 15.000 fehlender Stimmen an der 5%-Hürde gescheiterte BSW will die Wahl anfechten. In den Unternehmen verbindet sich mit dem Regierungswechsel vorsichtige Hoffnungen: Die ifo Geschäftserwartungen verbesserten sich im Februar um einen Punkt auf 85,4, während die Lageeinschätzung nochmals sank. Profitieren dürfte vom Politikwechsel erneut der Rüstungssektor. In Lars Klingbeils Wahlkreis liegt der größte Standort des Heeres, und Verteidigungsminister Pistorius wirkt ebenfalls gestärkt. Rheinmetall war gestern mit +6,5 % der größte Gewinner im DAX, der nach einem bewegten Handel mit einer Schlussrally 0,6 % auf 22.426 Punkte gewann. Auch Energieversorger und Immobilienwerte legten deutlich zu. Die Hoffnungen auf einen Schub für die deutsche Wirtschaft spiegeln sich zudem im 1,5%igen Anstieg des MDAX wider, ebenfalls unter der Führung der Rüstungswerte ThyssenKrupp und Hensoldt. Einer massiven Wiederbewaffnung steht allerdings die Schuldenbremse im Wege. Friedrich Merz ventilierte gestern die Möglichkeit, dass noch der alte Bundestag die Verfassung ändern könne, denn im neuen Parlament wäre die Regierung auf die Unterstützung der Linken angewiesen.

Emmanuel Macron in Washington


Gestern jährte sich Russlands Überfall auf die Ukraine zum dritten Mal. Xi Jinping gratulierte Russlands oberstem Kriegsverbrecher Wladimir Putin hierzu und sicherte ihm Chinas Unterstützung zu. Zahlreiche Führer der Freien Welt trafen sich gestern in Kyjiw, mit neuen Hilfszusagen für Präsident Selenskyj im Gepäck. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält sogar einen Beitritt der Ukraine zur EU bis 2030 für möglich. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron traf sich hingegen mit US-Präsident Trump, um direkt auf ihn einzuwirken und auch einiges geradezurücken. Europa soll in die Gespräche einbezogen werden und zur Absicherung eines Friedensschlusses Truppen in die Ukraine entsenden. Unterdessen scheint ein Abkommen zwischen Washington und Kyjiw zur Ausbeutung ukrainischer Bodenschätze ausverhandelt zu sein. Die Hälfte der Erlöse soll in einen Fonds fließen, auf den die USA den Zugriff bekommen. Moskau behauptete unterdessen, es habe noch gar keine ernsthaften Gespräche mit den USA gegeben und bot eine Kooperation bei der Ausbeutung russischer Vorkommen an.

Elon Musk trifft auf Widerstand


Am Nachmittag stehen Zahlen zum US-Konsumentenvertrauen an. Wir erwarten keine große Veränderung. Nicht gerade vertrauensbildend wirkte die jüngste E-Mail Elon Musks, die alle Bundesbediensteten aufforderte, ihre Tätigkeiten der vergangenen Woche darzulegen. Die frisch ernannten Chefs der US-Sicherheitsbehörden teilten ihren Beschäftigten mit, die Mail einfach zu ignorieren. Hier zeigen sich möglicherweise erste Risse in der neuen US-Administration. Am Vormittag gibt es neue Zahlen zur Lohnentwicklung im Euroraum. Ein sinkender Druck würde der Notenbank weitere Spielräume einräumen. Daher werden die Volkswirte der Rede von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel genau zuhören. Aufmerksamkeit verdienen auch die Zahlen von FMC und Heidelberg Materials.


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