US-Inflation sinkt überraschend deutlich


Tür für September-Leitzinssenkung der Fed öffnet sich


Im Juni sind die US-Konsumentenpreise um 0,1 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Die Jahresveränderungsrate schwächte sich von 3,3 % auf 3,0 % ab. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittel) wich ebenfalls zurück, und zwar von 3,4 % auf 3,3 %. Der stärker als erwartete Inflationsrückgang lieferte einen positiven Paukenschlag für die Finanzmärkte. Zwar war erwartet worden, dass ein Rückgang der Benzinpreise die Inflation dämpfen würde. Darüber hinaus war jedoch die Preisentwicklung auf breiter Front softer als erwartet, wie sich an der Kernrate ablesen lässt. Der unterliegende Preisdruck war im Juni so gering wie zuletzt im April 2021. Besonders erfreulich ist, dass die Teuerung im Dienstleistungssektor, die der US-Notenbank bis dato große Sorgen bereitet, im Juni ebenfalls spürbar auf dem Rückzug war. Die Federal Reserve steht damit zwar noch nicht Gewehr bei Fuß, um ihren Leitzins bereits am 31. Juli erstmals zu senken. Der Weg für eine Leitzinswende auf der September-Sitzung ist mit den gestern veröffentlichten Daten jedoch bereitet. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Chicago, Austan Goolsbee, beschrieb die neuesten Inflationsdaten als "exzellent" und fügte hinzu, dass die Zahlen den Beweis lieferten, auf den er gewartet habe, um zuversichtlich zu sein, dass die Zentralbank auf dem Weg zu ihrem 2%-Ziel sei. Die Renditen 10j. US-Staatsanleihen fielen nach Veröffentlichung der US-Inflationszahlen um rund 10 Bp. auf 4,18 %.

Verkaufsdruck bei langlaufenden japanischen Staatsanleihen


Die Rendite einer langlaufenden japanischen Staatsanleihe überschritt gestern die 3%-Marke. Das ist für japanische Verhältnisse äußerst viel. Im Vorfeld der Notenbanksitzung der Bank of Japan Ende Juli zeigen sich inländische Investoren, wie Lebensversicherer, sehr zurückhaltend. Verkäufe ausländischer Investoren bei mittel- bis langfristigen Anleihen und ein Rekordverkauf von 10-jährigen Futures deuten auf Skepsis gegenüber Japans Finanzmarkt und potenzielle geldpolitische Anpassungen hin. Nach der späten Beendigung der Nullzinspolitik durch die BoJ antizipieren die Märkte nun weitere restriktive geldpolitische Maßnahmen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund des schwachen Yen. Die Abwertung der japanischen Währung wird zunehmend zu einem Problem für die Wirtschaft des Inselreichs. Die hohen Importpreise senken die Kaufkraft der Konsumenten und die durch die Währungsschwäche zusätzlich verteuerten Energieimporte ließen die Handelsbilanz Japans inzwischen deutlich ins Defizit abrutschen. Vor diesem Hintergrund überwiegen die Nachteile einer schwachen Währung inzwischen deren Vorteile. Sowohl die der Preisstabilität verpflichtete BoJ als auch die auf einen konjunkturellen Aufschwung hoffende Regierung haben daher mittlerweile ein Interesse an einem festeren Yen. Dies lässt sich aber nur erreichen, wenn der Zinsnachteil von Yen-Anlagen verringert wird. Die BoJ dürfte daher weiter an der Zinsschraube drehen, um dem Yen mehr Unterstützung zu geben. Die Marktteilnehmer quittieren diese Erwartung bereits mit dem Verkauf langlaufender Staatsanleihen. Dieser Trend dürfte zumindest solange anhalten, bis der Yen wieder eine festere Tendenz aufweist.

Ausblick: US-Konsumentenvertrauen


Der ökonomische Datenkalender ist heute vergleichsweise dünn. Die wichtigste Zahl kommt mit dem Verbrauchervertrauen der Universität Michigan aus den USA. Im Gegensatz zu den Konsensschätzungen der von Bloomberg befragten Volkswirte rechnen wir mit einem Anstieg beim Konsumentenvertrauen.


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