EUR-USD klettert auf 1,01


Ein plötzlicher Anfall von USD-Schwäche bestimmt seit Freitag die Diskussionen im Markt. Der EUR-USD-Wechselkurs konnte innerhalb kurzer Zeit um gut 2% auf Kurse um 1,01 zulegen. Mit diesem Momentum im Rücken besteht in dieser Woche möglicherweise noch Luft für etwas höhere Kurse. Triebkräfte hierfür könnten hawkishe Einlassungen verschiedener EZB-Vertreter auf der einen und vergleichsweise schwache US-Inflationszahlen auf der anderen Seite sein. Am Rentenmarkt steht die Frage im Raum, wie nahe die sich 10J Bundrendite an ihr Intraday-Hoch vom Juni knapp oberhalb von 1,90% herantasten wird. Die Aktienmärkte schließlich scheinen nach einer mehrtägigen Bodenbildung zumindest mal in eine Mini-Aufwärtsbewegung überzugehen.

Die EZB hat dem Anschein nach mit ihrer Leitzinsanhebung um 75 Bp am vergangenen Donnerstag in den Märkten mehr Wirkung hinterlassen als man dies zunächst vermutet hätte. Zu Beginn vergangener Woche war EUR-USD noch auf ein neues Jahrestief von 0,9865 abgerutscht, heute früh notiert das Währungspaar nahe 1,01 und damit reichlich zwei Prozent fester. Die meisten Äußerungen von EZB-Vertretern seit der Zinsentscheidung am Donnerstag ließen darauf schließen, die Notenbank würde nicht davor zurückschrecken, auf ihrer nächsten Ratssitzung Ende Oktober die Leitzinsen erneut um 75 Bp anzuheben. Der jüngste Rückenwind für den Euro lässt sich auch gegenüber anderen Währungen ablesen. Handelsgewichtet notiert die Gemeinschaftswährung aktuell am oberen Rand ihres Handelsbandes der vergangenen zwei Monate.

Ein treibender Faktor hinter der Euro-Erholung der letzten Tage ist sicherlich auch die Aufwärtsverschiebung der Leitzinserwartungen. Die EZB sprach im Zuge ihrer Zinsanhebung letzte Woche von einem „Frontloading“. Damit wollte sie möglicherweise signalisieren, nicht das gesamte angedachte Ausmaß an Zinsanhebungen würde größer ausfallen, sondern die im Rahmen des Zinsanhebungszyklus angedachten Zinsanhebungen würden zeitlich vorgezogen. Diese Botschaft verfing bei den Anlegern bislang jedoch nicht. Preisten die Geldmärkte vor der Zinsentscheidung am Donnerstag noch ein maximales Leitzinsniveau von 2,25% ein, befinden wir uns jetzt klar auf dem Weg in Richtung 2,50%. Grundsätzlich bewerten wir diese Entwicklung als ein Überschießen der Erwartungen, würden uns allerdings nicht wundern, wenn diese Phase noch einige Zeit anhielte. Auf Sicht mehrerer Monate sehen wir lediglich Zinsanhebungen bis auf 2,00%.

Ein Teil der EUR-USD-Aufwertung geht aber auch zurück auf eine plötzliche Schwäche des US Dollar. Nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch in handelsgewichteter Betrachtung hat der Greenback in den vergangenen Tagen rund zwei Prozent an Wert abgegeben. Auslöser hierfür dürften schärfere Verbalinterventionen japanischer Offizieller gewesen sein, nachdem der JPY gegenüber dem USD am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit Ende der 1990er Jahre abgeglitten war. Mittlerweile lässt die Wirkung dieser Verbalinterventionen jedoch nach, der JPY tendiert gegenüber dem USD bereits wieder schwächer.

Für die Devisenmärkte wie auch für die anderen Marktsegmente dürfte der wichtigste Datenpunkt in dieser Woche die Veröffentlichung der August-Inflationszahlen für die USA am morgigen Dienstag sein. Insgesamt betrachtet hat der Preisdruck in den Vereinigten Staaten in den letzten Monaten etwas nachgelassen. Dies liegt vor allem an den Benzinpreisen, die seit Mitte Juni fast an jedem Tag etwas abgesackt sind. Aktuell liegen diese rund 25% unter ihrem Jahreshoch, wenngleich noch rund 10% höher als vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine. Getrieben von fallenden Benzinpreisen dürfte die Gesamtinflationsrate im August sogar minimal (um 0,1%) im Vergleich zu Juli zurückgegangenen sein. Bereits im Juli war im Monatsvergleich kein weiterer Preisauftrieb mehr berichtet worden. Werden die Energie- und Lebensmittelpreise jedoch aus der Betrachtung herausgenommen, zeigt sich immer noch ein Inflationsdruck, der mit 0,3% ggü. Vm. höher ist, als die Fed es mittelfristig anvisiert. Im Markt herrscht generell ein Tenor, wonach auch ein zweiter relativ freundlicher Inflationsbericht die Wahrscheinlichkeit einer dritten Zinsanhebung um 75 Bp durch die Fed in der kommenden Woche nicht verringern würde. Dennoch dürfte das Potenzial kurzfristig eher in Richtung einer weiteren Dollar-Abschwächung liegen – zumal seitens der EZB etliche Notenbankvertreter die Notwendigkeit weiterer (kräftiger) Zinsanhebungen betont werden dürften…

Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss.

Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich auf Grundlage eines Wertpapierprospekts, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") gebilligt wurde. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Empfehlung zu verstehen, diese Wertpapiere der UniCredit Bank AG zu erwerben. Allein maßgeblich sind der Prospekt einschließlich etwaiger Nachträge und die Endgültigen Bedingungen. Es wird empfohlen, diese Dokumente vor jeder Anlageentscheidung aufmerksam zu lesen, um die potenziellen Risiken und Chancen bei der Entscheidung für eine Anlage vollends zu verstehen. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag EUR-USD klettert auf 1,01 erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

News

07.12.2023DAX pausiert. Wie es weiter geht, erfahren Sie im kostenlosen Chart-Talk!
06.12.2023Tagesausblick für 07.12.: DAX setzt Höhenflug fort. Anleger steigen Autobauern und Chemiekonzernen ein.
06.12.2023Shopify – eCommerce-Dienstleister bei Kunden und Anlegern gefragt
06.12.2023Die meistgehandelten Produkte: Bayer, Microsoft und Nvidia bullish
06.12.2023DAX zeigte noch keine Schwäche. ADP-Bericht im Blickpunkt.
06.12.2023DAX zeigte noch keine Schwäche. ADP-Bericht im Blickpunkt.
05.12.2023Tagesausblick für 06.12.: DAX mit neuem Allzeithoch. Strompreis sinkt weiter.
05.12.2023Gold glänzt wie noch nie!
05.12.2023Die meistgehandelten Produkte: Anleger beim DAX gespalten und auf Coinbase bullish
05.12.2023DAX fehlen die Impulse. Immobilienaktien stark gefragt
04.12.2023Tagesausblick für 05.12.: DAX legt Pause ein. Öl gibt weiter nach.
04.12.2023Die meistgehandelten Produkte: DAX®- und Lufthansa-Calls gefragt
04.12.2023Infineon mit zwei Kaufsignalen!
04.12.2023DAX schaltet einen Gang zurück. Gold mit neuem Allzeithoch.
01.12.2023Die meistgehandelten Produkte: Bullen setzen auf Deutsche Telekom und Tesla
01.12.2023DAX setzt Aufwärtstrend fort. Infineon, Jenoptik und Rational auf der Einkaufsliste.
30.11.2023Tagesausblick für 01.12.: DAX erreicht nächste wichtige Marke. MorphoSys schließt das Gap.
30.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Deutsche Bank Calls gefragt
30.11.2023Brent vor OPEC+ Entscheidung fester
30.11.2023Salesforce – Bären ein Schnippchen geschlagen
30.11.2023DAX – Bullen haben das Zepter aktuell in der Hand. Rally bei Halbleiteraktien
29.11.2023Tagesausblick für 30.11.: DAX steigt weiter. Öl stagniert vor OPEC+ Entscheidung.
29.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Bullishe Stimmung beim DAX. Adyen und Lufthansa gefragt
29.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Bullishe Stimmung beim DAX. Adyen und Lufthansa gefragt
29.11.2023DAX – Spekulationen auf US-Zinswende beflügelt. Immo-Aktien und Infineon im Blickpunkt
28.11.2023Tagesausblick für 29.11.: DAX – Bullen bleiben dran. Goldrally geht weiter.
28.11.2023Roku Inc. – Trendbruch und 200-Tage-Kaufsignal zeigen weiter aufwärts
28.11.2023Delivery Hero – Sparkurs des Essenslieferanten zeigt Wirkung
28.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Bullen setzen auf Porsche und Rheinmetall
28.11.2023DAX – Anleger bleiben zurückhaltend. Rückversicherer eilen von Rekord zu Rekord.
27.11.2023Boeing Co. – beginnt jetzt der Höhenflug?
27.11.2023Boeing Co. – beginnt jetzt der Höhenflug?
27.11.2023Nasdaq-100 legt nach dem Sprint eine Pause ein
27.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Anleger beim DAX bearish gestimmt
27.11.2023Die meistgehandelten Produkte: Anleger beim DAX bearish gestimmt
27.11.2023DAX – Bullen haben es schwer. BASF verliert deutlich.
27.11.2023DAX – Bullen haben es schwer. BASF verliert deutlich.
27.11.2023DAX – Bullen haben es schwer. BASF verliert deutlich.
27.11.2023Stockers Börsencheck: Aktienmärkte 2024 – Auf dem Weg zu neuen All-Time-Highs!
24.11.2023Home Depot – Verkaufssignal in letzter Sekunde abgewendet




































Inhalte: Home + Impressum
© 2002 - 2023 - "ZERVUS" - Kozubek & Schaffelner OG - Alle Rechte vorbehalten - Alle Angaben ohne Gewähr