Mit Zinssenkung ins Jahr des Drachens
DAX stabilisiert sich über 17.000
Ohne Impulse der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street startete die neue Handelswoche. Die Anleger übten sich auch deshalb in Zurückhaltung, weil zur Wochenmitte Fed und EZB ihre Sitzungsprotokolle veröffentlichen werden. Schnelle Zinssenkungen sind wohl vom Tisch, weshalb die Marktteilnehmer das hohe Kursniveau mit wachsendem Unbehagen sehen. Die jüngste Sentix-Umfrage förderte eine auffällig neutrale Einschätzung zu Tage, d.h. viele Anleger wollen sich weder in die eine noch die andere Richtung positionieren. Gerade aus einer solchen, durch allseitige Unschlüssigkeit gekennzeichneten Konstellation heraus entstehen oft größere Kursbewegungen. Noch nährt aber die Hausse sich selbst. Deutschlands Leitindex konnte sich oberhalb der in der Vorwoche erreichten 17.000-Punkte-Marke stabilisieren. Den letzten Schub hatten wohl Short-Eindeckungen vor dem Eurex-Verfallstermin am Freitag gebracht.
Rüstungsaktien gefragt
Favorisiert wurden einmal mehr Rüstungswerte, Tagesgewinner im DAX war Rheinmetall. Sie profitierten von der Ankündigung Ursula von der Leyens, im Falle einer Wiederwahl an die EU-Spitze einen Kommissar für Verteidigung zu berufen, der sich um die Koordination der europäischen Rüstungsindustrie kümmern soll. Dies erscheint auch dringend geboten, denn zwei Jahre nach Russlands Überfall auf die Ukraine fehlt Europa noch immer ein klares Bekenntnis zur konsequenten Verteidigung unserer Wertegemeinschaft. Der Aggressor Russland wird den Abnutzungskrieg verlieren, wenn der Westen bereit ist, die Herausforderung zu erkennen und sein technologisches und industrielles Potenzial in die Waagschale zu werfen. Auf die USA ist dabei nicht unbedingt Verlass, wie die Verzögerungstaktik der Republikaner im Kongress zeigt. De facto regiert Trump in Washington längst mit. Der mutmaßliche Mord am Oppositionspolitiker Alexej Nawalny unmittelbar vor Beginn der Münchener Sicherheitskonferenz kann als Machtdemonstration Putins gegenüber der versammelten Führung des Westens gewertet werden.
Berichtssaison schreitet voran
Nach der feiertagsbedingten Datenpause kommt aus den USA heute der Index der Frühindikatoren. Dessen Neuigkeitswert ist allerdings gering, denn der Indikator wird aus einer Reihe schon veröffentlichter Zahlen errechnet. Interessanter ist die Berichtssaison. Heute legen Air Liquide, Walmart und Home Depot Geschäftszahlen vor. Für eine abschließende Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Es fällt aber auf, dass die Index-Gewinnschätzungen für das Jahr 2024 seit dem Herbst 2023 kräftig ins Rutschen gekommen sind. In Europa ist diese Tendenz noch ausgeprägter als in den USA, und sie hat sich bisher ungebremst fortgesetzt. Auf Basis des S&P 500 brachten hingegen positive Gewinnüberraschungen seit Beginn der Berichtssaison eine Stabilisierung. Dennoch gilt: Konnten die Unternehmen steigende Einkaufspreise anfangs vollständig weitergeben, spüren sie nun zunehmenden Lohndruck und sinkende Nachfrage seitens der inflationsgeplagten Verbraucher. Das bedeutet Druck auf die Margen. In China senkte unterdessen die Notenbank den fünfjährigen Leitzins, den einjährigen Satz ließ sie allerdings unverändert. Ein solches Signal war zum Start ins Jahr des Drachens erwartet worden. Nach der einwöchigen Pause zum Neujahrsfest hatte Chinas Börse gestern zugelegt, heute gab es in Shanghai minimale Verluste.
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