Erholung vom Inflationsschock
Halbvoll anstatt halbleer
Die Aktienmärkte erholten sich gestern etwas von dem an Dienstag erlittenen Schock aufgrund der höher als erwarteten US-Inflationszahlen. Schließlich handelte es sich hierbei nicht nur um ein singuläres Ereignis. Im Gegenteil, der Rückgang der Headline-Inflation stockt schon seit Sommer 2023, und parallel hierzu fielen auch die Fortschritte bei der Entwicklung der Kernrate immer geringer aus. Dies führte dazu, dass die Hoffnung der Anleger auf eine zeitige erste Leitzinssenkung immer weiter schwanden. Mit der Vorstellung der Januar-Inflationszahlen machte daher auch die US-Treasury-Rendite einen deutlichen Satz nach oben. Weil gestiegene Renditen gleichbedeutend sind mit einem höheren Diskontfaktor, sinkt hierdurch der Gegenwartswert künftiger Cashflows, wodurch der vorgestern erlittene markante Kursrückgang bei Aktien leicht zu erklären ist. Gestern versuchten die Anleger das Glas nun wieder halbvoll und nicht mehr halbleer zu sehen. In Verbindung mit den zuletzt respektablen US-Makrozahlen, z.B. dem nach wie vor robusten US-Arbeitsmarkt, besteht aus ihrer Sicht nämlich die Chance, dass der Negativfaktor höherer Renditen durch möglicherweise besser als erwartete Unternehmensgewinne zumindest teilweise wieder aufgefangen werden könnte.
Magere Zeiten
Die neueste Prognose der Bundesregierung zum deutschen BIP-Wachstum 2024 ist eigentlich erst für die kommende Woche angekündigt. Aber bereits jetzt schon sickerte durch, dass es wohl markant nach unten geschraubt werden und nur noch bei 0,2 % liegen dürfte. Damit droht Deutschland ein weiteres schwaches Jahr.
Deutschland im Soll
Vor wenigen Tagen tönte Donald Trump, dass er im Falle einer zweiten US-Präsidentschaft diejenigen Länder im Stich lassen werde, welche nicht den geforderten Anteil von 2 % an der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes in die Nato-Kasse einzahlen. Deutschland ist diesbezüglich für 2024 im Soll – allerdings das erste Mal seit 1992. Dies schaffen inklusive Deutschland allerdings nur 18 der 31 Nato-Mitgliedsstaaten. Einige der Mitglieder des westlichen Militärbündnisses hätten gemäß Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sogar noch "einen Weg zu gehen“, um die geforderte Zielmarke zu erreichen.
Bündel an Makrozahlen
Heute steht ein ganzes Bündel an Makrozahlen aus verschiedensten Ländern und Regionen auf der Agenda: In der Nacht berichte berichtete bereits Japan schwache vorläufige Zahlen zum BIP-Wachstum im 4. Quartal 2023. Gegen später zieht das Vereinigte Königreich diesbezügllich nach. Für die EWU werden darüber hinaus die Handelsbilanzzahlen für Dezember veröffentlicht. Für die USA wird sogar ein ganzes Set an Daten bereitgestellt, u.a. zu den dortigen Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion sowie der Kapazitätsauslastung – jeweils für Januar. Zudem startet mit dem NAHB-Index die neueste Datenrunde zur Verfassung des US-Immobilienmarkts. Diesem folgen ab morgen bis weit in die kommende Woche hinein mit den Zahlen zu den Baugenehmigungen, den Neubaubeginnen, den Neubauverkäufen sowie den Verkäufen bestehender Häuser diverse weitere Daten.
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