Konjunktur tritt auf der Stelle


Deutsche Verbraucher für November wieder pessimistischer


Abwärts ging es gestern mit der Verbraucherstimmung in Deutschland. Das GfK-Konsumklima für den November sank von revidiert -26,7 auf -28,1 Indexpunkte. Dieser dritte Rückgang in Folge hat der zarten Erholung der letzten Monate einen neuerlichen Dämpfer verpasst. Vor allem eine sinkende Einkommenserwartung setzt den privaten Haushalten derzeit zu. Dagegen scheint die Industrie Licht am Ende des Tunnels zu sehen. In Deutschland konnte der Einkaufsmanagerindex für das Produzierende Gewerbe im Oktober von 39,6 auf 40,7 Punkte zulegen. Allerdings gilt für die Konjunktur insgesamt: Wie gewonnen, so zerronnen! Denn zugleich sank der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister von 50,3 auf 48,0 Punkte, so dass unterm Strich ein Rückgang des Composite Index von 46,4 auf 45,8 Punkte resultiert.

Habecks Pläne zur Industriepolitik


Für Aufmerksamkeit sorgte gestern der Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der ein Konzeptpapier zur Industriepolitik vorstellte. Kerngedanke ist, durch staatliche Maßnahmen wie den Industriestrompreis den Wirtschaftsstandort Deutschland zu ertüchtigen und ihn so "in seiner ganzen Vielfalt zu erhalten". Überdies soll die Transformation hin zu einer emissionsneutralen Wirtschaft gefördert werden. Um den Plan zu finanzieren, soll die grundgesetzlich verankerte Schuldenbremse gelockert werden. Der Vorstoß stieß in Wissenschaft und Medien auf ein geteiltes Echo. Der Kieler Ökonom Moritz Schularick äußerte sich skeptisch zu der angedachten Subventionssause: "Der Staat ist zwar nicht gut darin, die Gewinner von morgen zu finden, aber ganz sicher finden die Verlierer von gestern den Staat", so Schularick laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung.

Zahlen aus Deutschland und dem Euroraum im Fokus


Das heutige ifo-Geschäftsklima dürfte etwas vorrücken. Wir erwarten einen Indexstand von 85,9 nach 85,7. Die Erwartungen dürften dabei ebenso zulegen wie die Erwartungen, aber beide nur ganz zaghaft. Aus dem Euroraum kommen Zahlen zur Geldmengenentwicklung und zur Kreditvergabe. Die Geldmenge M3 dürfte dabei im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut rückläufig gewesen sein, was in gewisser Weise die Heftigkeit des monetären Bremsmanövers im Euroraum seit Mitte 2022 zeigt. Die Zeit des billigen Geldes liegt hinter uns. Die Zahlen zum US-Immobilienmarkt dürften im September leicht besser sein als im August und damit die Robustheit der Konjunktur in den USA unterstreichen.


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