LBBW Kapitalmärkte Daily: Im Ringen um die Wettbewerbsfähigkeit


Industrie sieht geringes Wachstum


Trotz der Entspannung bei den Lieferkettenproblemen nimmt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des BDI nur verhalten Fahrt auf, so BDI-Präsident Russwurm gestern zum Auftakt der Hannover-Messe. Im laufenden Jahr dürften die deutschen Ausfuhren um ca. 2% wachsen. Im Gegensatz dazu wächst der Welthandel nach BDI-Schätzung in diesem Jahr mit 2,5%. Da der Welthandel stärker wächst als die Ausfuhren „Made in Germany“ dürfte Deutschland erneut Weltmarktanteile verlieren. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, war und ist Innovation der Trumpf der deutschen Industrie. Jedoch sorgen die Rahmenbedingungen – wie z.B. mangelnder Bürokratieabbau, fehlende Steuersenkungen, zu langsame Digitalisierung sowie der anhaltende Fachkräftemangel – für ein Schwinden der deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass die Industriestrompreise noch fernab eines wettbewerbsfähigen europäischen Niveaus liegen. Apropos Strom...

Hohe Gas- und Strompreise


Im Vergleich zu Unternehmen in Ländern mit günstigerer Energie belasten die hiesigen Energiepreise ebenfalls die internationale Standortwettbewerbsfähigkeit. Die deutschen Unternehmen oder Behörden (Nicht-Haushaltskunden) haben im zweiten Halbjahr 2022 wegen der Energiekrise fast drei Viertel mehr für Gas bezahlt, wie Destatis gestern mitteilte. Unternehmen zahlten für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 8,06 Cent/kWh. Das waren rund 74% mehr als im 2. Halbjahr 2021 und fast 25% mehr als in der ersten Jahreshälfte 2022. Dabei mussten Nicht-Haushaltskunden mit einem geringen Jahresverbrauch von unter 1000 Gigajoule 7,36 Cent/kWh zahlen, Kunden mit einem Verbrauch von mehr als vier Millionen Gigajoule zahlten mit 11,33 Cent/kWh deutlich mehr. Die Entwicklung beim Strompreis ist ähnlich. Für Strom zahlten Unternehmen durchschnittlich 20,74 Cent/kWh ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern – das sind rund 25% mehr als ein Jahr zuvor und gut 4% mehr als in den ersten sechs Monaten 2022. Obwohl die Energiepreise derzeit auf dem Rückzug sind, dürften in diesem Jahr die Produktionskosten in energieintensiven Branchen am Industriestandort Deutschland weiter relativ hoch bleiben. Apropos Industrie…

Produktionsplus im Maschinenbau zu Jahresbeginn


Die wirtschaftliche Dynamik im deutschen Maschinenbau ist durchwachsen. Zu Beginn des Jahres haben die deutschen Maschinenbauer ihre Produktion gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen gab es in den ersten beiden Monaten ein Produktionsplus von 3,2%, wie gestern der VDMA auf der Hannover Messe mitteilte. Gleichfalls bestätigt der Verband seine Prognose, wonach er im laufenden Jahr einen Rückgang um 2% erwartet. Der kumulierte Orderrückgang um 17% im Januar und Februar zum Vorjahr ist eine Folge der weltweiten wirtschaftlichen Abkühlung. Nach wie vor verzeichneten die Unternehmen jedoch nur geringe Stornierungen und der Auftragsbestand von zuletzt 11,6 Monaten stütze die Produktion weiterhin. Das aktuell leicht verbesserte konjunkturelle Umfeld dürfte sich dabei erst zeitverzögert im Auftragseingang und im Umsatz der Maschinenbaubranche niederschlagen, so VDMA-Präsident Haeusgen.


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